August
2014 : Besuch am Windhundfestival in Donaueschingen
(Bemerkungen
zu den Fotos falls vorhanden: Mauszeiger auf entsprechendes Bild)
Schon
wieder August, für Linda und mich hiess das wie bereits in den letzten
beiden Jahren: Camper startklar machen und auf nach Donaueschingen ans
Windhundfestival, während unsere Männer zu Hause den Laden "schmissen".
Und hier gleich als erstes ein Kompliment an die Beiden: sie haben das
wirklich toll gemacht :-).
Diese Jahr - im
Gegensatz zu den beiden Vorherigen - hatten wir keinen Hund dabei, um
ihn an der Rescue-Parade vorzustellen. Der einzige Galgo zu dem
Zeitpunkt auf der Suche nach einem Zuhause war Pirata, und der zog es vor, Zuhause zu bleiben.
Aber so ganz ohne Hund starteten wir unsere Reise dann doch nicht,
mindestens für den ersten Teil hatten wir Begleitung: die kleine Tara
durfte mit, da wir für sie einen Abstecher in den Thurgau machten, wo
sie von ihrer zukünftigen Familie bereits erwartet wurde. Die Kleine
benahm sich tadellos, sei es auf der Autobahnraststätte beim
Pinkel-Stopp oder während dem Fahren, als sie tief und fest ein
Nickerchen machte:
Bevor
wir Tara - oder Mijou, wie sie ja in der Zwischenzeit heisst - in ihrem
Zuhause ablieferten, machten wir noch einen kurzen Stopp im Aargau bei
einem ehemaligen "Grisetteler", Timmy.
Er wohnt wunderschön am Fuss der Reben mit Aussicht über das ganze Tal:
Timmys Zweibeiner haben uns sehr nett empfangen, es gab Kaffee und selbstgebackene Küchlein, herzlichen Dank dafür !
Dann ging die Reise weiter, bei Mijous Zweibeiner wurden wir am
Vortag spontan angefragt, ob wir gerne zum grillieren bleiben möchten.
Dieses Angebot haben wir gerne angenommen und es hat alles wirklich
sehr gut geschmeckt und wir verbrachten einen sehr netten Abend. Ganz
lieben Dank an Maya und Guido für diese sehr grosszügige
Gastfreundschaft ! :
Unsere
erste Nacht verbrachten wir dann auf einem Parkplatz ganz in der Nähe,
genau dafür ist ein Camper halt einfach super, man bleibt einfach
stehen wo es einem gefällt (der Camper ist übrigens immer noch zu
kaufen ;-)):
Am
nächsten Morgen gings dann zeitig weiter Richtung Donaueschingen, wo
wir rund eine Stunde später eintrafen. Dieses Jahr stand ja der Irish
Wolfshound im Mittelpunkt. Es präsentierten sich weit über 100 Hunde,
ein Spektakel, dass auch Hartmut von Galgos, Greys and more nicht verpassen wollte:
Wir trafen auch "alte Bekannte" wieder, so war Kimbra mit ihren Leuten da,
und auch Elisabeth und Otto mit Aguita, die als "bereits vermittelt" an der Rescue-Parade teilnahm, ebenso wie Alabama von Happyland für Windhunde,
Alabama ihrerseits noch auf der Suche nach den richtigen Zweibeiner.
Präsentiert wurde die Rescue-Parade dieses Jahr von Hartmut
höchstpersönlich, der das ganz gut gemacht hat:
Auch
dieses Jahr hatten wir uns mit einem kleinen Flohmarktstand wiederum im
Zelt von GGm eingenistet. Vielen Dank an Hartmut und Marianne für eure
Gastfreundschaft.
Mit dabei hatten wir auch eine sehr schöne Auswahl an Leinen und Halsbändern aus Biothane und Neopren, die Sandra von PLB Plattner Dog Design speziell
für uns genäht hat und deren Erlös wir vollumfänglich für unsere
Pflegehunde behalten durften, herzlichen Dank nochmal dafür !
Auch bei Barbara J. möchte ich mich herzlich für die allgemeine grosszügige Spende bedanken !
Es war auch dieses Jahr schön, Gleichgesinnte und Freunde zu treffen.
Und was jetzt folgt soll nicht als Angriff auf das Windhundfestival
Donaueschingen aufgefasst werden. Dies ist sicher an anderen
Veranstaltungen solcher Art nicht besser, eher wohl noch das Gegenteil.
Aber ich muss es hier trotzdem loswerden - ihr kennt mich ja, auch auf
die Gefahr hin, beim Einem oder der Anderen anzuecken, Klappe halten
war noch nie mein Fall:
Es gab für mich auch eine
Schattenseite. Bis jetzt hatten wir ja immer selber Hunde dabei und
somit hatte ich kaum Zeit, um mich auf der Ausstellung ein bisschen
umzusehen. Das war dieses Jahr anders, ich ging den einen oder anderen
Ring besuchen, um die ausgestellten Hunde anzuschauen. Und manchmal tat
es mir sehr leid, denn ich sah sehr viele gestresste, überhaupt nicht
glückliche Hunde, die von ihren Menschen fast wie Plüschtiere vor den
Richtern aufgestellt wurden. Ohne Rücksicht, wie sich der Hund wohl
fühlt, was er lieber tun würde.....
Und ich sah eine Frau am Ende des Parkplatzes am Sonntag morgen beim
Gassigehen. Sie zerrte ihr erst wenige Monate altes Windspiel, das
bisher wohl noch nicht Leine-laufen gelernt hatte, übers ganze Feld..
Das kleine Hundchen sträubte sich und bäumte sich auf, sowas hatte ich
bisher nur im Fernsehen gesehen, wenn Hundefänger mit einer Schlinge
Strassenhunde einfangen...
Und als ich dann auch noch den Vortrag über die Hundesamenbank hörte, fragte ich mich, wie es sein kann.......
.....wie es sein kann, dass Menschen, die Hunde lieben, so gleichgültig
auf Missstände in ganz Europa reagieren und munter drauflos
"produzieren". Wenn gleichzeitig täglich Hunderte Hunde eingeschläfert,
erhängt, erschlagen und ausgesetzt werden, manchmal auch weggeworfen
wie Müll:
Oder
ein Leben lang in einem billigen Tierheim eingesperrt, ohne Tageslicht,
maschinell gefüttert, nie einen Menschen zu Gesicht bekommen geschweige
denn, je aus dem Zwinger rauszukommen, wie das in vielen italienischen
Canile der Fall ist (in Italien ist das Einschläfern nicht mehr
gestattet, obwohl das für Tausende Hunde sicher eine Erlösung wäre).
Jedes Jahr werden alleine in Spanien rund 200'000 Tiere ausgesetzt,
darunter rund 50 '000 spanischen Windhunde, und dies ist nur die Spitze
des Eisberges: Die dunkle Seite Spaniens (www.sos-galgos.net). Auch in anderen Ländern ist es nicht besser.
Wie also kann jemand bewusst Hunde züchten/produzieren, wenn es soviele
Hunde gibt,
die ein Zuhause bräuchten ? Wie kann jemand, der Hunde liebt, anstatt
ins Tierheim zum Züchter oder Hundevermehrer gehen. Und zu den
Hundevermehrer zähle ich
zum Beispiel auch den Schweizer Bauer, der mit seiner Hündin jährlich
mindestens einen Wurf macht. Momentan "in" sind scheinbar Labradoodles,
Goldendoodles und ähnliches - sogenannte Designerhunde (?) - die sich
auch für
gutes Geld verkaufen lassen. Oder die Privatperson, die sich sagt:
"einmal soll meine Hündin Welpen haben dürfen".
Es gibt doch im Tierschutz auch Rassehunde, wenns einer sein soll. Und Welpen.
Es ist nur ein winziger Tropfen auf den heissen Stein, einem
heimatlosen Hund aus dem Tierheim ein Zuhause zu geben. Und solange der
Mensch sich nicht ändert, wird auch das Elend kein Ende nehmen. Aber
ein winziger Tropfen ist besser als gar nichts zu tun, EIN Hundeleben
zu retten ist besser als gar keines.
Ich werde es wohl nie verstehen.
Hundepension "Grisette", Sandra
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