Unten
eine Mail, die ich auf meine beiden Beiträge "Was
hat das mit Tierschutz zu tun" und „Was
hat das mit Tierschutz zu tun zweiter Akt“ erhalten habe. Ich fand die Mail
sehr treffend und habe die Verfasserin angefragt, ob ich sie aufschalten darf:
Guten
Abend Frau Scheidegger,
vielen
Dank für Ihre Antwort. Gern dürfen Sie die Mail anonym aufschalten,
vielleicht
überlegt der Eine oder Andere dann vorher besser. Und wird evtl. auch
einmal
aufmerksam auf all jene z.B.
"bösen"
Spanier, Rumänen etc, die in ihren Ländern ebenso wertvolle Arbeit
leisten in
Vereinen, die sich kümmern, päppeln.
Damit
sie dann auch bei uns ein angemessenes, gutes Zuhause finden können, in
Zusammenarbeit mit hiesigen guten Vereinen. Aber das tönt nicht so
toll, wie
einen Hund aus der Tötung zu holen.
Nun,
ich bin überzeugt, dass Sie Ihre Arbeit weiterhin gut machen werden.
Und Danke,
dass Sie die Verantwortung für die Tiere weiterhin übernehmen, sollte
es nötig
werden. Das ist nicht oft der Fall, sie endet meist mit Uebergabe der
Leine.
Mit
freundlichen Grüssen T.L.
Mail
vom 12.02.16:
Liebe
Frau Scheidegger,
nein,
ganz sicher sind Ihre erwähnten Beispiele kein Tierschutz ! Doch in
Zeiten des
Internets und der "Klick-Bestellung" von Haustieren eine nicht mehr
neue Form des Tierhandels. Nebenbei können sich am Rande Beteiligte als
"Retter" fühlen, ohne jemals ein solches Tier persönlich
kennengelernt zu haben oder gar Verantwortung übernehmen zu
wollen/müssen.
Ein
Beispiel aus Spanien :
Eine
der üblichen Perreras.
2x
die Woche tauchen dort ein paar einheimische Frauen auf und machen
Fotos von
Hunden in den Zwingern.
Tragische
Fotos, je nach Jahreszeit gefrorenes Wasser, im Sommer kein Wasser,
gern auch
verletzte Tiere und natürlich darf das Tötungsdatum nicht fehlen, das
ganz nah
ist.
Diese
Frauen kennen die Hunde nicht, beschreiben sie wahlweise als lieb oder
scheu.
Das
wird an die jeweilige deutsche etc Orga geschickt, die die Hunde auch
nicht
kennt. Mit Druck und den üblichen Mitleidsnummern wird nun ein Zuhause
gesucht,
evtl. braucht man noch Transportpaten, denn Vorzugsweise werden die
Tiere
stundenlang über Land in grauenhaften Transportern "gebracht". Immer noch kann niemand etwas zu dem Tier
sagen, ausser aus welcher Perrera es kommt, lieb oder scheu sein soll
und
gerade noch vor dem Tod gerettet.
Fix
und fertig kommen die Tiere irgendwann an, gern auch völlig
ungesichert, immer
wieder entlaufen Hunde direkt am Transporter beim Ausladen.
Die
Adoptanten erwarten ein dankbares Tier, das ab dem 2. Tag spätestens
ohne Leine
laufen kann und auch sonst "funktioniert".
In
vielen Fällen klappt das nicht, oh Wunder und das Mitleid der
Adoptanten
schwindet mit jeder Anforderung.
Doch
wohin mit dem Tier, das so anders ist, als erwartet ? An wen zurück,
wer war
das noch, wer ist zuständig? Niemand.
Denn
das ist nicht das Ziel dieser Art der "Vermittlung".
Sie
bekommen in Perreras ein Tier für ca 50.-Euro. je nach anderen Ländern
auch
billiger. ich meine die "Zwischenhändler".
Denn
die bekommen ja Transportkosten, die gern etwas höher angegeben werden,
als
tatsächlich erforderlich, die Schutzgebühr, egal, ob kastriert,
tatsächlich
geimpft etc. In der Masse liegt der Gewinn. Um den geht es. Nicht um
Tierschutz.
Für
Tierschutz sind dann andere zuständig, die das erneute Elend der Tiere
hier
auffangen sollen. Tierheime, Vereine, die arbeiten wie Sie.
Da
macht es nicht viel Sinn, solche Leute zu bitten, sich doch ein anderes
Betätigungsfeld zu suchen, es geht nicht um Schutz der Tiere.
Selbstverständlich
und zum Glück gibt es viele Orgas und Vereine, die mit Verantwortung
arbeiten,
nicht einfach Tiere herum schieben und sie dann abschreiben.
Diese
zu finden, ist eine Kunst für sich.
Den
Interessenten kann man nur raten, sich gründlichst vorher zu
informieren, nicht
auf Mitleidsnummern zu reagieren, Landtransporte nicht zu unterstützen
und sich
zu vergewissern, das im schlimmsten Fall Hilfe und Unterstützung vom
vermittelnden Verein etc. sicher ist.
Vereine,
die ihnen erklären, was für ein Tier da kommt, weil sie es kennen. Die
ihnen
die Sicherung der Tiere ans Herz legen, damit sie nicht entlaufen
können etc.
Jedoch
gibt es da ein kleines Detail : Von seriösen Vereinen bekommen sie
keinen Hund,
rundum versorgt, für 200.-Euro.....und noch jemand, der das zukünftige
Zuhause
vorher anschauen möchte....
Da
ist das mit dem "Klick-Bestellen" doch einfacher. Und wenn es nicht
so läuft, dann schreibt man Menschen wie Sie an.
Leidtragende
bleiben die Tiere. Mitleid mit den Adoptanten fällt mir schwer.
Danke,
das Sie es besser machen.
Mit
freundlichen Grüssen
T.L.
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