Unser
erster "Mehrwerthund" ist Pauline, Trainingsstart 06.12.2015 (Paulines Vorgeschichte findet man auf ihrerTagebuchseite):
Name: Pauline, Geboren: Anfang 2014, Rasse: vermutlich Galgo espanol x Podenco Geschlecht: Hündin kastriert, Grösse: 70 cm / 20 Kg Elke Dähler HundanBord:
Pauline ist jagdlich sehr motiviert.
Sie bellt und steht bei Sicht von jagdlichen Auslösern in der Leine, sucht
aktiv an Orten wo sie Jagdobjekte vermutet. Sie ist andererseits sehr ängstlich
auf Umweltreize (vor allem fremde Menschen).
Pauline ist im TS Hund mit Mehrwert um
ihre Vermittlungschance zu erhöhen.
Hauptsächlich arbeiten wollen wir
- an ihrer Ansprechbarkeit
- am Rückrufsignal
- Impulskontrolle an jagdlichen
Auslösern
- Allgemeine Ängstlichkeit
Stand beim Treffen vom 6.12.15
Pauline reagiert auf mich im Haus sehr
scheu, kann keine Leckerli nehmen und auf Bewegungen von mir mit Flucht.
Beim Spaziergang läuft sie sehr schön
ohne zu Ziehen an der Leine mit Sandra. Wenn ich die Leine halte, wird sie
unsicher.Sie verwickelt sich mal in der Leine, Sandra muss helfen, weil ich
befürchte, dass sie bei meiner Annäherung aus dem Geschirr schlüpft. Wir
wechseln die Leinen wieder, dann ist sie wieder entspannt.
Pauline reagiert auf Ansprache innert
ein bis zwei Sekunden mit Umorientierung. Das funktioniert auch, wenn ich sie
anspreche. Kann aber Leckerli von mir nur hingeworfen aufnehmen.
Auf diesem Spaziergang sehen wir keine
Katzen, insgesamt ist Pauline aber nicht extrem im Seeking Modus, im Sinne,
dass sie nur die Gegend scannt oder schnüffelt.
Bis zum nächsten Treffen soll
Umorientierung und ruhiges Verhalten an Auslösern trainiert werden.
Stand beim Treffen vom 29.12.15
Pauline reagiert auf mich im Haus
weniger heftig als beim Besuch vom 6.12., zwar immer noch mit scheuem Verhalten
aber sie kann auch mal alleine mit mir im Raum sein und zuschauen, wenn Fado
und Sahara Leckerli von mir bekommen.
Wir gehen dann gemeinsam spazieren,
ich mit Fado, Sandra mit Pauline. Das funktioniert sehr gut. Pauline läuft brav
an der Leine und reagiert sehr schnell auf ihr Umorientierungssignal. Bei
Katzensichtung – Katze rennt weg, ca. 50m – reagiert sie mit kurzem Bellen und
in die Leine springen. Kann sich aber als die Katze ausser Sicht ist selber
umorientieren und auch sofort Leckerli nehmen. Die zweite Katzensichtung –
sitzende Katze, ca.50m, verlief sehr positiv. Wir blieben stationär, Pauline
durfte gucken und konnte sich sowohl auf Signal als auch freiwillig immer
wieder von der Katze weg orientieren. Sie zeigte keinerlei Versuch zur Katze
hinzuziehen. Das gleiche Verhalten zeigte sich auch als wir ca. 5m näher in
Richtung Katze gingen. Auch als eine zweite Katze in der selben Distanz von uns
weg rannte, blieb sie ruhig und zeigte keinerlei Vorspringen oder Vokalisieren.
Körperhaltung aber sehr angespannt.
Beim Weitergehen war die Katze immer
noch da und Pauline konnte sich ohne Zögern abwenden und mitlaufen.
Beim Spaziergang durch den Wald war
Pauline interessiert aber zog nie an der Leine und insgesamt sehr leicht zu
führen. Umorientierung funktionierte sehr gut und Pauline konnte im Gegensatz
zum 6.12. von mir Leckerli aus der Hand nehmen und schnüffelte an meiner Hand.
Ein grosser Fortschritt !!
Stand
beim Treffen 22.2.2016
Pauline
macht schöne Fortschritte und wir bemerken grosse Unterschiede in ihrem
Verhalten. Auffallend ist, dass wir bei meinen Besuchen immer dort anknüpfen
können, wo wir beim letzten Treffen aufgehört haben was Paulines Verhalten mir
gegenüber betrifft. So zeigt sie sich nun, wenn sie mit mir alleine im ihr
bekannten Wohnzimmer warten muss viel ruhiger. Während sie am 29.12. noch oft den
Raum verlassen musste und sich dann auch nicht mehr hereintraute, verliess sie
gestern das Zimmer nicht mehr. Sie ist zwar noch auf ihren Sicherheitsabstand
bedacht, kann nun aber auch auf dem Sofa liegen bleiben und auch Bewegungen
meinerseits bringen sie nicht mehr sofort in den Fluchtmodus.
Ihr
Ausdruck wechselt langsam von vorsichtig wachsam in neugierig und ich meinte
gestern diesen ‚Ich würde gerne näher kommen-getrau mich aber noch nicht‘ –
Ausdruck in ihrem Gesicht gesehen zu haben.
Was
vielleicht noch in diesem Zusammenhang wichtig ist, ich vermeide es Pauline
frontal anzuschauen und spreche sie auch nie direkt an. Von einer aktive
Annäherung meinerseits oder Anlocken mit Futter gar nicht zu reden. Pauline hat
mich gestern ja erst das 3. Mal gesehen, sie sieht an den anderen Hunden, dass
ich ungefährlich bin und ich denke, sie wird vielleicht in zwei drei Treffen
auch im Haus eine Annäherung an mich wagen. Pauline gibt hier das Tempo vor und
ich bin mit ihrem Verhalten für diese wenigen Treffen mehr als zufrieden. Ein
Highlight für mich war, dass sie von Sandra Streicheleinheiten eingefordert
hat, obwohl ich und noch eine Person (die sie noch weniger kannte) am Tisch
sassen…und sie schaut mich in diesem Kontext auch direkt an.
Beim
Spazieren ist Pauline mit mir völlig locker. Sie nimmt Futter aus meiner Hand
und läuft auch entspannt neben mir. Sie wird aber NIE in irgendeiner Weise von
mir bedrängt, es gibt auch keine ‚Streichelversuche‘. Das Ziel ist, dass sie in
meiner Anwesenheit trainierbar ist und das haben wir mehr als erreicht !
Für unser
gestriges Treffen wollten wir weiter an gutem Verhalten an möglichen
‚Auslösern‘ arbeiten. Im Moment spielt es mir bei Pauline keine Rolle ob die
Auslöser ‚Angst machen‘ oder ‚Jagdlich ambitionieren‘ – das Trainingsziel
‚Ruhiges Verhalten und Ansprechbarkeit‘ ist für beide gleich. Sandra hat in den
letzten Wochen sehr gut mit Pauline trainiert. Pauline reagiert sehr gut auf
ihr Umorientierungssignal (ihren Namen) und auch freiwillige Umorientierung
(Pauline nimmt mit Sandra von sich aus Kontakt auf) klappt wirklich gut. Sandra
findet schon zu gut ;-) Mir persönlich ist aber lieber der Hund nimmt zu viel
Kontakt mit mir auf als zu wenig. Das lässt sich ganz leicht durch die
Belohnungsfrequenz wieder nach unten regulieren. Wird sie weniger für
Umorientieren belohnt, wird sie das weniger häufig zeigen.
So haben
wir nun gestern Hühner für unser Training eingespannt. Pauline war sich nicht
ganz sicher ob die Hühner gruselig oder jagdbar wären, war aber für unser Training
im ersten Moment auch nicht wichtig. Wir haben das Training mal auf Video
aufgenommen.
Was wir
von Pauline wollten, war, dass sie an lockerer Leine die Hühner ruhig
beobachten konnte, ansprechbar war und/oder sich selber von den Hühnern
abwenden konnte. So nun fragen sich vielleicht einige wozu der Aufwand. Man
könnte ja doch einfach mit Pauline zu den Hühnern hinlaufen und ihr das
Federvieh zeigen ? Könnte man, ja. Was bei dieser ‚Wir gehen mal schauen‘ –
Methode aber meistens passiert ist, dass der Hund mit der Situation überfordert
wird und dann Verhalten zeigt, das wir so nicht wollen. Meistens läuft das
dann so ab, dass der Hund vor den Hühnern, dann aufgeregt wird, weil man zu nah
dran ist. Er bellt und springt in die Leine, die Hühner erschrecken und rennen
und flattern rum und der Hund lernt im schlechtesten Fall, dass es total lustig
ist Hühner zu erschrecken und kriegt auch noch die Idee, dass man die ja sogar
jagen könnten. Dann wird der Hund korrigiert oder ausgeschimpft, weil Hühner erschrecken
geht ja gar nicht.
Das nennt
sich dann Training nach Zufallsprinzip. Wir trainieren aber so, dass Pauline
Erfolg haben kann und die Chance zu einer Belohnung zu kommen. Sandra fragt am
Schluss nach ob wir näher gehen, nein, gehen wir nicht. Warum nicht, weil
Pauline sehr viel von den Hühnern weg geht….sie zeigt uns sehr deutlich an,
dass sie gar nicht näher hin will. Das respektieren wir und geben ihr so
wiederum die Sicherheit, dass sie gruseligen Situationen nicht hilflos
ausgeliefert ist, sondern sie bestimmen kann. Für ängstliche Hunde enorm
wichtig !
Beim
Spaziergang im Wald durfte Pauline das erste Mal an einer 10m Schleppleine
laufen. Sie ist sehr angenehm zu führen und ich finde auch nicht sehr jagdlich
ambitioniert. Den Podenco in ihr sehe ich da nicht so wahnsinnig. Die längere
Leine brauchen wir nun, damit Sandra anfangen kann ein Rückrufsignal
aufzubauen. Bis jetzt hat Sandra nur den Namen verwendet, Pauline kommt auch
immer brav, weil das ja ihr Umorientierungsignal ist und die Belohnung immer
bei Sandra stattfand. Der Hundename allein ist aber nie ein Rückrufsignal !!
Rückrufsignal soll für den Hund heissen : schnell auf direktem Wege zur
Bezugsperson zu kommen. Den Namen verwenden wir aber auch in anderen Kontexten,
so wird es für den Hund ein fast unlösbares Rätsel herauszufinden, wann nun
Rückruf gemeint ist und wann er einfach so angesprochen wird.
Was wir
mit Pauline machen ist die einfachste Art ein Signal aufzubauen. Sandra
ruft das Umorientierungssignal – Pauline dreht um und macht sich auf den Weg zu
Sandra (in Erwartung ihrer Belohnung) und genau in diese Zurücklaufen hinein
kommt das ‚Hier‘-Rückrufsignal. Wir verknüpfen eine Handlung des Hundes mit
einem Signal. Sehr einfach. Wichtig ist das Signal in die Bewegung zu sagen,
nicht vorher. Es bringt nichts ‚hier‘ zu rufen, wenn der Hund noch gar nicht
weiss, was das heisst. Er lernt dann nur, dass ‚hier‘ auch heissen kann nicht
zu kommen. Es ist sehr einfach einen guten Rückruf aufzubauen, wenn man
strukturiert und bedacht vorgeht und nicht einfach ruft, wenn der Hund so oder
so nicht in der Lage ist zu kommen. Wir haben das auch gefilmt – Paulines
dritter Rückruf gestern.
Pauline
lernt sehr schnell. Es ist bei ihr sehr wichtig sie behutsam zu führen und ihr
viel Zeit zu lassen, Situationen abarbeiten zu können.
Ein
Beispiel, auf dem Weg zur Hundepension kommt vorher ein Bauernhof. Das findet
Pauline sehr spannend. Dort bleibt sie dann auch stehen und guckt, was sie dort
riecht, wissen wir ja nicht so genau. Was wir gestern probiert haben, anstatt
sie dort ‚mitzuziehen‘ war, schauen lassen, etwas abwarten und sie dann
ansprechen und ‚mitnehmen‘. Wenn man ihr nur ein paar Sekunden Zeit lässt, ich
rede hier nicht von Minuten, dann kann sie sich schon selber aus der Situation
lösen. Lassen wir ihr die Zeit nicht, dann bleibt es dort viel länger und immer
wieder spannend. Wir geben ihr also auch hier die Möglichkeit zu entscheiden
und sich eine Belohnung zu verdienen. Sie wird je länger je schneller dort
weiterlaufen, weil es sich gar nicht so lohnt (klar, vielleicht hockt auch mal
ne Katze dort), aber wichtig ist, dass sie gucken und erkunden darf und sie
auch hier eine Wahlmöglichkeit für ihr Verhalten bekommt.
Stand beim Treffen
3.4.2016
Nachdem Pauline
weiterhin tolle Fortschritte macht, haben wir heute unsere Runde gewechselt.
Wir spazierten etwas ‚dorfähnlich‘ und dann in den Wald. An den ihr unbekannten
Häusern vorbei war Pauline zwar etwas angespannt aber nicht ängstlich oder gar
panisch. Sie hat aber schon Zeichen von leichten Stress wie Gähnen und auch an
der Leine ziehen gezeigt. Normal läuft Pauline sehr schön an lockerer Leine.
Aber alles noch im grünen Bereich, damit meine ich, dass sie ansprechbar blieb
und auch Leckerli nehmen konnte.
Als wir dann in den
Wald gekommen sind habe ich dann Pauline übernommen. Bei unserem ersten Treffen
ging das ja noch überhaupt nicht. Das Hauptaugenmerk liegt dabei darauf Pauline
NIE in Bedrängnis zu bringen oder gar zu versuchen sie anzufassen. Ziel war es,
dass sie mit mir mitläuft und auch zu schauen, wie sie bei Wildgeruch und auch
Katzensichtung reagiert (dazu aber später).
Ich rede nicht sehr
viel mit Pauline, sage ihr aber, wenn sie etwas total gut macht. Ab und zu gebe
ich das Umorientierungssignal und manchmal warte ich bis sie sich freiwillig zu
mir umorientiert. Sobald sich die Leine spannt und sie steht, gebe ich sofort
nach, sodass kein Zug auf dem Geschirr ist und ich auch sehen kann ob Pauline
von selber stehen kann. Ich vermeide den Zug auf die Leine als ‚Signal‘ zu
etablieren, das kommt einem nur in die Quere, wenn der Hund mal frei läuft. Da
habe ich nämlich nichts mehr, das Zug geben kann – ergo fehlt dann ein vorher
wichtiges Signal.
In der ersten
Videosequenz teste ich nur mal kurz ob für Pauline alles in Ordnung ist und ob
sie meinem Körpersignal folgt und Belohnungen nehmen kann. https://youtu.be/6InZmmesd_k
Sie ist schon etwas irritiert, weil Sandra mit Sindri ja hinter uns filmt.
In der zweiten
Sequenz https://youtu.be/mTxQ6K4tjSY
sind wir so den Berg hochgelaufen, Pauline hat dann auch Personen gehört. Da
wurde sie etwas besorgt, da wir aber eh von den Stimmen weglaufen, ist alles
sehr schnell wieder in Ordnung. Pauline verlässt hier einmal kurz der Mut, da
möchte sie lieber zu Sandra und Sindri. Da lasse ich sie mal selber
entscheiden, hätte sie heftiger zu Sandra und Sindri wollen, dann hätte ich
nachgegeben und sie hätte dann mal eine ‚Pause‘ bekommen. Was sehr schön ist,
dass Pauline immer ihre Belohnung abholt – sie muss dann nicht nahe bei mir
bleiben, sondern bekommt immer die Distanz, die sie braucht. Was sehr wenig
ist, wie man sieht.
In der dritten
Sequenz hat sie etwas gewittert oder gehört, das hinter den Baumstämmen in den
Bäumen war. Vielleicht ein Eichhörnchen oder so. Die Situation ist da etwas
doof, weil sich die Leine um ihr Vorderbein gewickelt hat. Damit ich sie da
nicht in Bedrängnis bringe, lasse ich sie mal gucken aber begrenze sie hier mit
der Leine OHNE zu ziehen. https://youtu.be/U5Hs95ff-O0
- auch hier kann sie sehr schön und ruhig rauskommen.
Nun haben wir keine
Rehe gesehen, aber es sind dort mit Sicherheit Einstände und Pauline zeigt die
auch an. Sie findet es interessant, aber bellt und kreischt auch nicht herum
und ist eigentlich immer ansprechbar, wenn man ihr einfach ein paar Sekunden
gibt.
Auf dem Heimweg und
das haben wir leider nicht auf Video, kamen wir dann an den ‚neuen‘ Katzen
vorbei. Neu, weil die erst kürzlich eingezogen sind und die haben null Angst
oder Respekt vor Hunden. An dem Katzenhaus vorbei sind die dann auch prompt
angelaufen gekommen und was soll ich sagen ?! Sichtige Katzen etwas 3 m von uns
entfernt und eine Pauline, die einfach mal guckt. Nachdem was Sandra mir
erzählt hat, hatte ich ja mit Jagdgebell und allem Möglichen gerechnet
aber nicht damit. Also da gibt es wirklich Schlimmeres.
Zu Hause war Pauline
dann müde und konnte nun auch in meiner Anwesenheit dösen. Was für sie noch
schwierig ist, ist wenn ich stehe oder gehe (im Haus). Sitze ich ruhig, ist sie
aber ziemlich entspannt. Ich denke, das nächste Mal setzt sie sich auch auf den
Sofateil wo ich sitze.
Ich bin gespannt,
wie’s so weitergeht….
Stand
beim Treffen 21.08.2016
Seit unserem letzten Training
mit Pauline sind einige Wochen vergangen. Da wir das Training vom Juli für
einen anderen Vierbeiner genutzt haben, war nun gestern endlich wieder Pauline
dran.
Vorab,
Sandra hat mit Pauline sehr gut gearbeitet und sie hat Riesenfortschritte
gemacht – Kompliment ! Umorientierung ohne und mit Signal sitzt nun zu fast 100
%. Rückruf an der Schleppleine zu Sandra klappt auch richtig gut. Wir waren auf
unserer bekannten Runde an den Hühnern vorbei. Die Hühner sind für Pauline nun
gänzlich uninteressant Sie ist auch im Wald und wenn sie ganz klar
Wildanwesenheit anzeigt sehr einfach zu führen und flippt bei Geruch allein
nicht aus. Wenn man ihr die Zeit lässt die spannende Stelle für sich auch
einmal abarbeiten zu können, dann lässt sie sich auch da sofort ansprechen und
holt ihr Leckerchen. Ich finde Pauline sehr einfach zu führen, sie läuft bei
jeder Leinenlänge an lockerer Leine und spannt die Leine eigentlich nur in
‚gruseligen‘ Situationen.
So mussten
wir auf dem Heimweg an einer kleinen Gesellschaft vorbei. Lässt man ihr da
etwas Zeit, zeigt ihr, dass man ihre Besorgnis bemerkt und erkennt hat und
motiviert sie dann aber fröhlich zum Mitkommen, dann läuft sie zwar angespannt
aber nicht panisch in einem Bogen vorbei. Danach ist sie sehr schnell wieder
entspannt. Der unterwürfige Miniyorkie wurde zur Kenntnis genommen, aber nicht
bedrängt und natürlich auch nicht als Jagdobjekt angesehen.
Das
absolute Highlight war für mich, dass sie selber ‚streicheln‘ von mir
eingefordert hat und das Kraulen dann sogar genossen hat ! Ich würde so einen
Hund wie Pauline NIE zu streicheln vergattern, sie muss da von selber fragen kommen.
Beim Spaziergang habe ich aber wohl bemerkt, dass sie viel zwischen mir und
Sandra lief und auch mal zart an meiner Hand geschnüffelt hat. Beiläufige, sehr
zart und streifende Berührungen meinerseits an ihrem Körper haben sie nicht
gestört und als wir wieder stehengeblieben sind, hat sie durch ihre Ausrichtung
für mich ganz deutlich gezeigt ‚Berühren erlaubt‘. Ansprechen mache ich
dann nicht, das hätte sie unter Umständen dann nur erschreckt und ich beende
das Streicheln bevor sie weggeht. Es war wirklich ein sehr schöner Moment.
Sandra hat
nun als weitere Aufgabe von mir bekommen, Paulines geographischen Horizont
etwas zu erweitern. Sprich, sie mal ins Auto zu packen und an einen ruhigen Ort
zu fahren und dort mit ihr kurz zu spazieren und das Gelernte abzufragen. Das
bis jetzt Gelernte wollen wir nun etwas generalisieren.
Ich wage
zu behaupten, dass Pauline auch in geeignetem Gebiet irgendwann frei laufen
kann. Ich finde sie jagdlich nicht sehr motiviert – da habe ich schon Anderes
gesehen ;-)
Pauline
ist langsam aber sicher parat um mit verständnisvollen und auch ein bisschen
trainingsverrückten Menschen die Welt zu erkunden !
Stand
beim Treffen am 25.9.16:
Am 25.9. war wieder Pauline-Tag. Da Pauline im gewohnten Spaziergebiet ‚Wald‘
schon sehr sicher ist, habe ich mir für diesmal eine Herausforderung für
Pauline und Sandra ausgedacht !
Wir fahren wohin !
Herausforderung 1 :
in einem fremden Auto mit einer nicht so bekannten Person zu fahren
Herausforderung 2 :
in einem total unbekannte Spaziergebiet zu spazieren
Sandra machte eine
etwas skeptische Miene auf meinen Vorschlag…aber ich war sicher Pauline schafft
das ! Und wie sie das geschafft hat – mit Bravour. Was Pauline nicht so mag ist
ins Auto reinspringen. Ich denke das liegt einfach auch an dem beengten
Raum…sie lässt sich aber von Sandra problemlos reinheben und hat beim Autofahren
überhaupt keinen Stress. Das war ja auch erst die 2. Autofahrt seit sie bei
Sandra ist. Mit etwas Übung klappt das sicher sehr schnell..vor allem, wenn die
Fahrt dann immer an so tolle Orte geht
Da wir ja dieses Mal
das Trainingskriterium ‚Ort‘ verändert haben, war ich eigentlich damit
zufrieden, wenn Pauline das ohne grosse Aufregung schafft und das bisher
Gefestigte abrufbar ist. Sie hat uns aber mehr als positiv überrascht. Die
kurze Autofahrt war kein Problem. Als wir dann am unbekannte Ort ausgestiegen
sind, war sie ganz leicht verunsichert…aber nie hektisch oder gar panisch. Nach
ein paar Metern und einem langen Pipi und nachdem sie bei mir Leckerli
abgestaubt hat, habe ich die Schleppleine übernommen.
Wir haben diesmal ein
paar Videos gemacht um euch einen Eindruck zu vermitteln, wie Pauline sich so
benimmt und was zukünftige Adoptanten (die hoffentlich bald kommen) erwartet.
1. Video : Rückruf
Pauline
Ich denke, das ist kein
grosser Erklärungsbedarf ausser.
2. Video : Pauline
und die Scheune
Für mich war auf
diesem Spaziergang wichtig Pauline mit neuen ihr unbekannten Dingen zu
konfrontieren. Und wie immer bestimmt Pauline das Tempo und was geht. Es ist
wichtig, dass Pauline selber entscheiden darf, ob sie die Scheune genauer
anschauen möchte oder nicht. Ich führe sie da nicht hinein, sondern überlasse
ihr die Richtung und das Tempo. Es knisterte dann auch etwas hinten in der
Scheune und da war Pauline dann beunruhigt und möchte lieber wieder hinaus. Das
ist total okay. Mit einem ängstlichen Hund, der erst so ein zartes Vertrauen zu
mir aufgebaut hat, bleibe ich nicht da drin, wenn sie es gruselig findet. Ich
möchte, dass sie lernt, dass wir auf sie Acht geben und sie jederzeit, wenn es
ihr zu viel wird die Situation verlassen kann. Sie hat die Kontrolle.
3. Video : Pauline
und die Passanten
Was für eine tolle
Hündin ist doch Pauline. Auch hier nehme ich sie nicht kurz, sondern sie kann
selber entscheiden. Sie läuft ganz hündisch auch einen kleinen Bogen bei der
Frau mit den Stöcken (!), um dann das ungefährlich Ende genauer zu inspizieren.
Die Radfahrer haben sie überhaupt nicht beeindruckt. Sie macht das wirklich
gut, sammelt dann ihre Leckerli ein und weiter geht’s.
Pauline ist ein
richtiger 50% Podenco-50% Galgo. Sie interessiert sich auch für Mauslöcher aber
nicht so hardcore-mässig wie viele Podencos das tun. Sie schaut durch die
Gegend ist aber nicht die ganze Zeit am Scannen. Sie ist sehr entspannt und
unaufgeregt unterwegs, eine wirklich tolle Hündin mit ganz viel Potential.
Mein persönliches
Highlight diesmal war, dass sie diesmal Streicheln von mir annahm als ich
frontal zu ihr war. Letztes Mal war es ja nur so beiläufig, wie zufällig.
Diesmal war es aber schon sehr deutlich. Mir ist Streicheln nicht soo wichtig,
aber es ist schön, weil es einfach zeigt, dass sie mir auch mehr und mehr
vertraut – auch wenn sie mich nur alle paar Wochen mal sieht.
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