Hundepension "Grisette"
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Unser erster "Mehrwerthund" ist Pauline, Trainingsstart 06.12.2015 (Paulines Vorgeschichte findet man auf ihrerTagebuchseite):

Name:  Pauline, Geboren:  Anfang 2014, Rasse: vermutlich Galgo espanol x Podenco
Geschlecht: Hündin kastriert, Grösse: 70 cm / 20 Kg

Elke Dähler HundanBord:
Pauline ist jagdlich sehr motiviert. Sie bellt und steht bei Sicht von jagdlichen Auslösern in der Leine, sucht aktiv an Orten wo sie Jagdobjekte vermutet. Sie ist andererseits sehr ängstlich auf Umweltreize (vor allem fremde Menschen).
Pauline ist im TS Hund mit Mehrwert um ihre Vermittlungschance zu erhöhen.

Hauptsächlich arbeiten wollen wir
- an ihrer Ansprechbarkeit
- am Rückrufsignal
- Impulskontrolle an jagdlichen Auslösern
- Allgemeine Ängstlichkeit

Stand beim Treffen vom 6.12.15
Pauline reagiert auf mich im Haus sehr scheu, kann keine Leckerli nehmen und auf Bewegungen von mir mit Flucht.

Beim Spaziergang läuft sie sehr schön ohne zu Ziehen an der Leine mit Sandra. Wenn ich die Leine halte, wird sie unsicher.Sie verwickelt sich mal in der Leine, Sandra muss helfen, weil ich befürchte, dass sie bei meiner Annäherung aus dem Geschirr schlüpft. Wir wechseln die Leinen wieder, dann ist sie wieder entspannt.

Pauline reagiert auf Ansprache innert ein bis zwei Sekunden mit Umorientierung. Das funktioniert auch, wenn ich sie anspreche. Kann aber Leckerli von mir nur hingeworfen aufnehmen.

Auf diesem Spaziergang sehen wir keine Katzen, insgesamt ist Pauline aber nicht extrem im Seeking Modus, im Sinne, dass sie nur die Gegend scannt oder schnüffelt.

Bis zum nächsten Treffen soll Umorientierung und ruhiges Verhalten an Auslösern trainiert werden.
 

Stand beim Treffen vom 29.12.15

Pauline reagiert auf mich im Haus weniger heftig als beim Besuch vom 6.12., zwar immer noch mit scheuem Verhalten aber sie kann auch mal alleine mit mir im Raum sein und zuschauen, wenn Fado und Sahara Leckerli von mir bekommen.

Wir gehen dann gemeinsam spazieren, ich mit Fado, Sandra mit Pauline. Das funktioniert sehr gut. Pauline läuft brav an der Leine und reagiert sehr schnell auf ihr Umorientierungssignal. Bei Katzensichtung – Katze rennt weg, ca. 50m – reagiert sie mit kurzem Bellen und in die Leine springen. Kann sich aber als die Katze ausser Sicht ist selber umorientieren und auch sofort Leckerli nehmen. Die zweite Katzensichtung – sitzende Katze, ca.50m, verlief sehr positiv. Wir blieben stationär, Pauline durfte gucken und konnte sich sowohl auf Signal als auch freiwillig immer wieder von der Katze weg orientieren. Sie zeigte keinerlei Versuch zur Katze hinzuziehen. Das gleiche Verhalten zeigte sich auch als wir ca. 5m näher in Richtung Katze gingen. Auch als eine zweite Katze in der selben Distanz von uns weg rannte, blieb sie ruhig und zeigte keinerlei Vorspringen oder Vokalisieren. Körperhaltung aber sehr angespannt.

Beim Weitergehen war die Katze immer noch da und Pauline konnte sich ohne Zögern abwenden und mitlaufen.

Beim Spaziergang durch den Wald war Pauline interessiert aber zog nie an der Leine und insgesamt sehr leicht zu führen. Umorientierung funktionierte sehr gut und Pauline konnte im Gegensatz zum 6.12. von mir Leckerli aus der Hand nehmen und schnüffelte an meiner Hand. Ein grosser Fortschritt !!

Stand beim Treffen 22.2.2016
 
Pauline macht schöne Fortschritte und wir bemerken grosse Unterschiede in ihrem Verhalten. Auffallend ist, dass wir bei meinen Besuchen immer dort anknüpfen können, wo wir beim letzten Treffen aufgehört haben was Paulines Verhalten mir gegenüber betrifft. So zeigt sie sich nun, wenn sie mit mir alleine im ihr bekannten Wohnzimmer warten muss viel ruhiger. Während sie am 29.12. noch oft den Raum verlassen musste und sich dann auch nicht mehr hereintraute, verliess sie gestern das Zimmer nicht mehr. Sie ist zwar noch auf ihren Sicherheitsabstand bedacht, kann nun aber auch auf dem Sofa liegen bleiben und auch Bewegungen meinerseits bringen sie nicht mehr sofort in den Fluchtmodus.
 
Ihr Ausdruck wechselt langsam von vorsichtig wachsam in neugierig und ich meinte gestern diesen ‚Ich würde gerne näher kommen-getrau mich aber noch nicht‘ – Ausdruck in ihrem Gesicht gesehen zu haben.
 
Was vielleicht noch in diesem Zusammenhang wichtig ist, ich vermeide es Pauline frontal anzuschauen und spreche sie auch nie direkt an. Von einer aktive Annäherung meinerseits oder Anlocken mit Futter gar nicht zu reden. Pauline hat mich gestern ja erst das 3. Mal gesehen, sie sieht an den anderen Hunden, dass ich ungefährlich bin und ich denke, sie wird vielleicht in zwei drei Treffen auch im Haus eine Annäherung an mich wagen. Pauline gibt hier das Tempo vor und ich bin mit ihrem Verhalten für diese wenigen Treffen mehr als zufrieden. Ein Highlight für mich war, dass sie von Sandra Streicheleinheiten eingefordert hat, obwohl ich und noch eine Person (die sie noch weniger kannte) am Tisch sassen…und sie schaut mich in diesem Kontext auch direkt an.
 
Beim Spazieren ist Pauline mit mir völlig locker. Sie nimmt Futter aus meiner Hand und läuft auch entspannt neben mir. Sie wird aber NIE in irgendeiner Weise von mir bedrängt, es gibt auch keine ‚Streichelversuche‘. Das Ziel ist, dass sie in meiner Anwesenheit trainierbar ist und das haben wir mehr als erreicht !
 
Für unser gestriges Treffen wollten wir weiter an gutem Verhalten an möglichen ‚Auslösern‘ arbeiten. Im Moment spielt es mir bei Pauline keine Rolle ob die Auslöser ‚Angst machen‘ oder ‚Jagdlich ambitionieren‘ – das Trainingsziel ‚Ruhiges Verhalten und Ansprechbarkeit‘ ist für beide gleich. Sandra hat in den letzten Wochen sehr gut mit Pauline trainiert. Pauline reagiert sehr gut auf ihr Umorientierungssignal (ihren Namen) und auch freiwillige Umorientierung (Pauline nimmt mit Sandra von sich aus Kontakt auf) klappt wirklich gut. Sandra findet schon zu gut ;-) Mir persönlich ist aber lieber der Hund nimmt zu viel Kontakt mit mir auf als zu wenig. Das lässt sich ganz leicht durch die Belohnungsfrequenz wieder nach unten regulieren. Wird sie weniger für Umorientieren belohnt, wird sie das weniger häufig zeigen.
 
So haben wir nun gestern Hühner für unser Training eingespannt. Pauline war sich nicht ganz sicher ob die Hühner gruselig oder jagdbar wären, war aber für unser Training im ersten Moment auch nicht wichtig. Wir haben das Training mal auf Video aufgenommen.
 
Was wir von Pauline wollten, war, dass sie an lockerer Leine die Hühner ruhig beobachten konnte, ansprechbar war und/oder sich selber von den Hühnern abwenden konnte. So nun fragen sich vielleicht einige wozu der Aufwand. Man könnte ja doch einfach mit Pauline zu den Hühnern hinlaufen und ihr das Federvieh zeigen ? Könnte man, ja. Was bei dieser ‚Wir gehen mal schauen‘ – Methode aber meistens passiert ist, dass der Hund mit der Situation überfordert wird und dann Verhalten zeigt, das wir so nicht wollen. Meistens läuft das dann so ab, dass der Hund vor den Hühnern, dann aufgeregt wird, weil man zu nah dran ist. Er bellt und springt in die Leine, die Hühner erschrecken und rennen und flattern rum und der Hund lernt im schlechtesten Fall, dass es total lustig ist Hühner zu erschrecken und kriegt auch noch die Idee, dass man die ja sogar jagen könnten. Dann wird der Hund korrigiert oder ausgeschimpft, weil Hühner erschrecken geht ja gar nicht.
 
Das nennt sich dann Training nach Zufallsprinzip. Wir trainieren aber so, dass Pauline Erfolg haben kann und die Chance zu einer Belohnung zu kommen. Sandra fragt am Schluss nach ob wir näher gehen, nein, gehen wir nicht. Warum nicht, weil Pauline sehr viel von den Hühnern weg geht….sie zeigt uns sehr deutlich an, dass sie gar nicht näher hin will. Das respektieren wir und geben ihr so wiederum die Sicherheit, dass sie gruseligen Situationen nicht hilflos ausgeliefert ist, sondern sie bestimmen kann. Für ängstliche Hunde enorm wichtig !
 
 
Beim Spaziergang im Wald durfte Pauline das erste Mal an einer 10m Schleppleine laufen. Sie ist sehr angenehm zu führen und ich finde auch nicht sehr jagdlich ambitioniert. Den Podenco in ihr sehe ich da nicht so wahnsinnig. Die längere Leine brauchen wir nun, damit Sandra anfangen kann ein Rückrufsignal aufzubauen. Bis jetzt hat Sandra nur den Namen verwendet, Pauline kommt auch immer brav, weil das ja ihr Umorientierungsignal ist und die Belohnung immer bei Sandra stattfand. Der Hundename allein ist aber nie ein Rückrufsignal !! Rückrufsignal soll für den Hund heissen : schnell auf direktem Wege zur Bezugsperson zu kommen. Den Namen verwenden wir aber auch in anderen Kontexten, so wird es für den Hund ein fast unlösbares Rätsel herauszufinden, wann nun Rückruf gemeint ist und wann er einfach so angesprochen wird.
 
Was wir mit Pauline machen  ist die einfachste Art ein Signal aufzubauen. Sandra ruft das Umorientierungssignal – Pauline dreht um und macht sich auf den Weg zu Sandra (in Erwartung ihrer Belohnung) und genau in diese Zurücklaufen hinein kommt das ‚Hier‘-Rückrufsignal. Wir verknüpfen eine Handlung des Hundes mit einem Signal. Sehr einfach. Wichtig ist das Signal in die Bewegung zu sagen, nicht vorher. Es bringt nichts ‚hier‘ zu rufen, wenn der Hund noch gar nicht weiss, was das heisst. Er lernt dann nur, dass ‚hier‘ auch heissen kann nicht zu kommen. Es ist sehr einfach einen guten Rückruf aufzubauen, wenn man strukturiert und bedacht vorgeht und nicht einfach ruft, wenn der Hund so oder so nicht in der Lage ist zu kommen. Wir haben das auch gefilmt – Paulines dritter Rückruf gestern.
 
 
Pauline lernt sehr schnell. Es ist bei ihr sehr wichtig sie behutsam zu führen und ihr viel Zeit zu lassen, Situationen abarbeiten zu können.
 
Ein Beispiel, auf dem Weg zur Hundepension kommt vorher ein Bauernhof. Das findet Pauline sehr spannend. Dort bleibt sie dann auch stehen und guckt, was sie dort riecht, wissen wir ja nicht so genau. Was wir gestern probiert haben, anstatt sie dort ‚mitzuziehen‘ war, schauen lassen, etwas abwarten und sie dann ansprechen und ‚mitnehmen‘. Wenn man ihr nur ein paar Sekunden Zeit lässt, ich rede hier nicht von Minuten, dann kann sie sich schon selber aus der Situation lösen. Lassen wir ihr die Zeit nicht, dann bleibt es dort viel länger und immer wieder spannend. Wir geben ihr also auch hier die Möglichkeit zu entscheiden und sich eine Belohnung zu verdienen. Sie wird je länger je schneller dort weiterlaufen, weil es sich gar nicht so lohnt (klar, vielleicht hockt auch mal ne Katze dort), aber wichtig ist, dass sie gucken und erkunden darf und sie auch hier eine Wahlmöglichkeit für ihr Verhalten bekommt.

Stand beim Treffen 3.4.2016
 
Nachdem Pauline weiterhin tolle Fortschritte macht, haben wir heute unsere Runde gewechselt. Wir spazierten etwas ‚dorfähnlich‘ und dann in den Wald. An den ihr unbekannten Häusern vorbei war Pauline zwar etwas angespannt aber nicht ängstlich oder gar panisch. Sie hat aber schon Zeichen von leichten Stress wie Gähnen und auch an der Leine ziehen gezeigt. Normal läuft Pauline sehr schön an lockerer Leine. Aber alles noch im grünen Bereich, damit meine ich, dass sie ansprechbar blieb und auch Leckerli nehmen konnte.
 
Als wir dann in den Wald gekommen sind habe ich dann Pauline übernommen. Bei unserem ersten Treffen ging das ja noch überhaupt nicht. Das Hauptaugenmerk liegt dabei darauf Pauline NIE in Bedrängnis zu bringen oder gar zu versuchen sie anzufassen. Ziel war es, dass sie mit mir mitläuft und auch zu schauen, wie sie bei Wildgeruch und auch Katzensichtung reagiert (dazu aber später).
 
Ich rede nicht sehr viel mit Pauline, sage ihr aber, wenn sie etwas total gut macht. Ab und zu gebe ich das Umorientierungssignal und manchmal warte ich bis sie sich freiwillig zu mir umorientiert. Sobald sich die Leine spannt und sie steht, gebe ich sofort nach, sodass kein Zug auf dem Geschirr ist und ich auch sehen kann ob Pauline von selber stehen kann. Ich vermeide den Zug auf die Leine als ‚Signal‘ zu etablieren, das kommt einem nur in die Quere, wenn der Hund mal frei läuft. Da habe ich nämlich nichts mehr, das Zug geben kann – ergo fehlt dann ein vorher wichtiges Signal.
 
In der ersten Videosequenz teste ich nur mal kurz ob für Pauline alles in Ordnung ist und ob sie meinem Körpersignal folgt und Belohnungen nehmen kann. https://youtu.be/6InZmmesd_k   Sie ist schon etwas irritiert, weil Sandra mit Sindri ja hinter uns filmt.
 
In der zweiten Sequenz https://youtu.be/mTxQ6K4tjSY sind wir so den Berg hochgelaufen, Pauline hat dann auch Personen gehört. Da wurde sie etwas besorgt, da wir aber eh von den Stimmen weglaufen, ist alles sehr schnell wieder in Ordnung. Pauline verlässt hier einmal kurz der Mut, da möchte sie lieber zu Sandra und Sindri. Da lasse ich sie mal selber entscheiden, hätte sie heftiger zu Sandra und Sindri wollen, dann hätte ich nachgegeben und sie hätte dann mal eine ‚Pause‘ bekommen. Was sehr schön ist, dass Pauline immer ihre Belohnung abholt – sie muss dann nicht nahe bei mir bleiben, sondern bekommt immer die Distanz, die sie braucht. Was sehr wenig ist, wie man sieht.
 
In der dritten Sequenz hat sie etwas gewittert oder gehört, das hinter den Baumstämmen in den Bäumen war. Vielleicht ein Eichhörnchen oder so. Die Situation ist da etwas doof, weil sich die Leine um ihr Vorderbein gewickelt hat. Damit ich sie da nicht in Bedrängnis bringe, lasse ich sie mal gucken aber begrenze sie hier mit der Leine OHNE zu ziehen. https://youtu.be/U5Hs95ff-O0 - auch hier kann sie sehr schön und ruhig rauskommen.
 
Nun haben wir keine Rehe gesehen, aber es sind dort mit Sicherheit Einstände und Pauline zeigt die auch an. Sie findet es interessant, aber bellt und kreischt auch nicht herum und ist eigentlich immer ansprechbar, wenn man ihr einfach ein paar Sekunden gibt.
 
Auf dem Heimweg und das haben wir leider nicht auf Video, kamen wir dann an den ‚neuen‘ Katzen vorbei. Neu, weil die erst kürzlich eingezogen sind und die haben null Angst oder Respekt vor Hunden. An dem Katzenhaus vorbei sind die dann auch prompt angelaufen gekommen und was soll ich sagen ?! Sichtige Katzen etwas 3 m von uns entfernt und eine Pauline, die einfach mal guckt. Nachdem was Sandra mir erzählt hat, hatte ich ja mit Jagdgebell und allem Möglichen gerechnet aber  nicht damit. Also da gibt es wirklich Schlimmeres.
 
Zu Hause war Pauline dann müde und konnte nun auch in meiner Anwesenheit dösen. Was für sie noch schwierig ist, ist wenn ich stehe oder gehe (im Haus). Sitze ich ruhig, ist sie aber ziemlich entspannt. Ich denke, das nächste Mal setzt sie sich auch auf den Sofateil wo ich sitze.
 
Ich bin gespannt, wie’s so weitergeht….


Stand beim Treffen 21.08.2016
 
Seit unserem letzten Training mit Pauline sind einige Wochen vergangen. Da wir das Training vom Juli für einen anderen Vierbeiner genutzt haben, war nun gestern endlich wieder Pauline dran.
 
Vorab, Sandra hat mit Pauline sehr gut gearbeitet und sie hat Riesenfortschritte gemacht – Kompliment ! Umorientierung ohne und mit Signal sitzt nun zu fast 100 %. Rückruf an der Schleppleine zu Sandra klappt auch richtig gut. Wir waren auf unserer bekannten Runde an den Hühnern vorbei. Die Hühner sind für Pauline nun gänzlich uninteressant  Sie ist auch im Wald und wenn sie ganz klar Wildanwesenheit anzeigt sehr einfach zu führen und flippt bei Geruch allein nicht aus. Wenn man ihr die Zeit lässt die spannende Stelle für sich auch einmal abarbeiten zu können, dann lässt sie sich auch da sofort ansprechen und holt ihr Leckerchen. Ich finde Pauline sehr einfach zu führen, sie läuft bei jeder Leinenlänge an lockerer Leine und spannt die Leine eigentlich nur in ‚gruseligen‘ Situationen.
 
So mussten wir auf dem Heimweg an einer kleinen Gesellschaft vorbei. Lässt man ihr da etwas Zeit, zeigt ihr, dass man ihre Besorgnis bemerkt und erkennt hat und motiviert sie dann aber fröhlich zum Mitkommen, dann läuft sie zwar angespannt aber nicht panisch in einem Bogen vorbei. Danach ist sie sehr schnell wieder entspannt. Der unterwürfige Miniyorkie wurde zur Kenntnis genommen, aber nicht bedrängt und natürlich auch nicht als Jagdobjekt angesehen.
 
Das absolute Highlight war für mich, dass sie selber ‚streicheln‘ von mir eingefordert hat und das Kraulen dann sogar genossen hat ! Ich würde so einen Hund wie Pauline NIE zu streicheln vergattern, sie muss da von selber fragen kommen. Beim Spaziergang habe ich aber wohl bemerkt, dass sie viel zwischen mir und Sandra lief und auch mal zart an meiner Hand geschnüffelt hat. Beiläufige, sehr zart und streifende Berührungen meinerseits an ihrem Körper haben sie nicht gestört und als wir wieder stehengeblieben sind, hat sie durch ihre Ausrichtung für mich ganz deutlich gezeigt ‚Berühren erlaubt‘.  Ansprechen mache ich dann nicht, das hätte sie unter Umständen dann nur erschreckt und ich beende das Streicheln bevor sie weggeht. Es war wirklich ein sehr schöner Moment.
 
Sandra hat nun als weitere Aufgabe von mir bekommen, Paulines geographischen Horizont etwas zu erweitern. Sprich, sie mal ins Auto zu packen und an einen ruhigen Ort zu fahren und dort mit ihr kurz zu spazieren und das Gelernte abzufragen. Das bis jetzt Gelernte wollen wir nun etwas generalisieren.
 
Ich wage zu behaupten, dass Pauline auch in geeignetem Gebiet irgendwann frei laufen kann. Ich finde sie jagdlich nicht sehr motiviert – da habe ich schon Anderes gesehen ;-)
 
Pauline ist langsam aber sicher parat um mit verständnisvollen und auch ein bisschen trainingsverrückten Menschen die Welt zu erkunden !

Stand beim Treffen am 25.9.16:
Am 25.9. war wieder Pauline-Tag. Da Pauline im gewohnten Spaziergebiet ‚Wald‘ schon sehr sicher ist, habe ich mir für diesmal eine Herausforderung für Pauline und Sandra ausgedacht !
 
Wir fahren wohin !
 
Herausforderung 1 : in einem fremden Auto mit einer nicht so bekannten Person zu fahren
Herausforderung 2 : in einem total unbekannte Spaziergebiet zu spazieren
 
Sandra machte eine etwas skeptische Miene auf meinen Vorschlag…aber ich war sicher Pauline schafft das ! Und wie sie das geschafft hat – mit Bravour. Was Pauline nicht so mag ist ins Auto reinspringen. Ich denke das liegt einfach auch an dem beengten Raum…sie lässt sich aber von Sandra problemlos reinheben und hat beim Autofahren überhaupt keinen Stress. Das war ja auch erst die 2. Autofahrt seit sie bei Sandra ist. Mit etwas Übung klappt das sicher sehr schnell..vor allem, wenn die Fahrt dann immer an so tolle Orte geht
 
Da wir ja dieses Mal das Trainingskriterium ‚Ort‘ verändert haben, war ich eigentlich damit zufrieden, wenn Pauline das ohne grosse Aufregung schafft und das bisher Gefestigte abrufbar ist. Sie hat uns aber mehr als positiv überrascht. Die kurze Autofahrt war kein Problem. Als wir dann am unbekannte Ort ausgestiegen sind, war sie ganz leicht verunsichert…aber nie hektisch oder gar panisch. Nach ein paar Metern und einem langen Pipi und nachdem sie bei mir Leckerli abgestaubt hat, habe ich die Schleppleine übernommen.
 
Wir haben diesmal ein paar Videos gemacht um euch einen Eindruck zu vermitteln, wie Pauline sich so benimmt und was zukünftige Adoptanten (die hoffentlich bald kommen) erwartet.
 
1. Video : Rückruf Pauline
 
Ich denke, das ist kein grosser Erklärungsbedarf ausser.
 
2. Video : Pauline und die Scheune 
 
Für mich war auf diesem Spaziergang wichtig Pauline mit neuen ihr unbekannten Dingen zu konfrontieren. Und wie immer bestimmt Pauline das Tempo und was geht. Es ist wichtig, dass Pauline selber entscheiden darf, ob sie die Scheune genauer anschauen möchte oder nicht. Ich führe sie da nicht hinein, sondern überlasse ihr die Richtung und das Tempo. Es knisterte dann auch etwas hinten in der Scheune und da war Pauline dann beunruhigt und möchte lieber wieder hinaus. Das ist total okay. Mit einem ängstlichen Hund, der erst so ein zartes Vertrauen zu mir aufgebaut hat, bleibe ich nicht da drin, wenn sie es gruselig findet. Ich möchte, dass sie lernt, dass wir auf sie Acht geben und sie jederzeit, wenn es ihr zu viel wird die Situation verlassen kann. Sie hat die Kontrolle.
 
3. Video : Pauline und die Passanten
 
Was für eine tolle Hündin ist doch Pauline. Auch hier nehme ich sie nicht kurz, sondern sie kann selber entscheiden. Sie läuft ganz hündisch auch einen kleinen Bogen bei der Frau mit den Stöcken (!), um dann das ungefährlich Ende genauer zu inspizieren. Die Radfahrer haben sie überhaupt nicht beeindruckt. Sie macht das wirklich gut, sammelt dann ihre Leckerli ein und weiter geht’s.
 
Pauline ist ein richtiger 50% Podenco-50% Galgo. Sie interessiert sich auch für Mauslöcher aber nicht so hardcore-mässig wie viele Podencos das tun. Sie schaut durch die Gegend ist aber nicht die ganze Zeit am Scannen. Sie ist sehr entspannt und unaufgeregt unterwegs, eine wirklich tolle Hündin mit ganz viel Potential.
 
Mein persönliches Highlight diesmal war, dass sie diesmal Streicheln von mir annahm als ich frontal zu ihr war. Letztes Mal war es ja nur so beiläufig, wie zufällig. Diesmal war es aber schon sehr deutlich. Mir ist Streicheln nicht soo wichtig, aber es ist schön, weil es einfach zeigt, dass sie mir auch mehr und mehr vertraut – auch wenn sie mich nur alle paar Wochen mal sieht.



 

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