Hundepension "Grisette"
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Nena befand sich bei uns in der Pension, bis ein neues Zuhause gefunden wurde.
21. Juni 2016: Nena, die selbstbewusste Lady



Name:                     Nena
Geboren:                2011
Rasse:                    Galgo espanol
Geschlecht:            Hündin kastriert
Grösse:                  58 cm / 21 Kg


Mai 2015 Vorstellung von Nena:
Nena wurde, da sie angeblich nicht zur Jagd taugte, von einem spanischen Jäger in der Tötungsstation abgegeben. Nun ist sie hier bei uns, bis ein schönes Zuhause gefunden wird.
Sie ist eine sehr "feine" und hübsche Hündin, mit Artgenossen gut verträglich und lieb. Wir wünschen uns für sie Windhund-Liebhaber, gerne auch zu einem netten Ersthund.



Falls Sie Nena ein passendes Zuhause bieten können  und sie unverbindlich kennenlernen möchten, verlangen Sie bitte unser Bewerbungsformular: Tel. 0041 32 462 3219 (falls Anrufbeantworter, bitte Meldung UND Telefonnummer hinterlassen, wir rufen gerne zurück) oder per Mail: info@grisette.ch.
Nena ist geimpft, gechippt, kastriert, auf Mittelmeerkrankheiten getestet und wird mit Schutzvertrag und gegen eine Schutzgebühr von SFr. 500.-- nach vorheriger Platzvorkontrolle vermittelt.

02. Juni 2015 Nena hatte Besuch:
Die hübsche und sympathische Nena hatte Besuch aus dem Fricktal von einem sehr netten Ehepaar und deren Labradorrüden Frodo. Nun darf Nena schon sehr bald dorthin umziehen, wir freuen uns sehr für das hübsche Mädel, dass es bislang sicher nicht immer nur gut hatte.

02. Juni 2015 Erste News aus dem neuem Zuhause:
Guten Abend Frau Scheidegger, 
Es tut mir leid, dass ich erst jetzt zum schreiben komme. Ganz kurz zum voraus: es geht Nena wunderbar, und wir und Frodo freuen uns sehr.
 
Die ersten 24 Stunden mit Nena sind wie im Flug vorbeigegangen. Sie ist so ein liebenswertes, wunderbares Geschöpf. Ich bin so glücklich, dass ich sie von Ihnen bekommen habe. Ganz lieben Dank auch den vielen Menschen hier und in Spanien, welche Nena so liebevoll aufgenommen, umsorgt und betreut haben. Ihre Arbeit ist unbezahlbar. Ich schätze und bewundere diesen Einsatz überaus. Ich bin Ihnen allen sehr dankbar. 
 
Gestern habe ich alle zwei Stunden mit Nena eine Runde im Garten gemacht. Bei jeder Runde wurde sie sicherer und erkundete ihre Umgebung näher. Die angebotene Liege und das Körbchen hat sie problemlos angenommen. Frodo und Nena haben dann immer wieder „Bettchen wechseln“ gespielt. ohne jedes Wuff. Frodo war immer dabei, wenn ich mit Nena in  den Garten ging. Jede Bewegung von mir hat sie registriert und ist mir immer gefolgt. Man dachte sie läge entspannt da, aber trotzdem entging ihr nichts. Ich habe sie ständig gestreichelt, berührt, gekrault. Sie hat immer gleich die Augen geschlossen, sich hingegeben, auf den Rücken gedreht und alles einfach sichtlich genossen. Wie meine vor kurzem verstorbene Katze „Caramelle“es auch immer tat, nur hat Caramelle dazu noch geschnurrt. 


 
Das Abendessen wollte Nena nicht nehmen, irgendwie hat sie die glänzende Chromstahlschüssel verunsichert. Sie kam freudig - sie wusste bereits wo ihr Futter stand - und wich dann zurück. So habe ich ihr dann jedes Futtermöckli einzeln aus der Hand gefüttert. Frodo stand daneben und schaute zu. Er ist so souverän. Sie bekommt 2 Becher pro Tag, stimmt das? Trocken oder in Wasser?? Wir waren uns uneins darüber. Jedenfalls hat sie nur knapp 1/3 des Bechers gefressen, später dann noch etwas dazu. Sie hat lange nichts getrunken, spätabends dann doch „bislet“ und ihr Geschäft erledigt.  
 
Dann kam die bisher einzige Klippe, die es zu überwinden gab: die knarrende Holztreppe! Am Nachmittag - als Sie noch hier waren - war sie schon alleine bis zum Rank gegangen, dann wieder umgekehrt. Ja und da ging es auch nicht weiter. Es war ein  - zeitlich gesehen - langer Weg, bis Nena dann doch mit getrockneten Pouletstückchen, viel streicheln, zureden locken und beruhigen die Treppe geschafft hat. Dann wurde die obere Etage ausgiebig unter die Lupe genommen. Dann nahm sie mit Begeisterung einen Sprung in mein großes Bett, kuschelt sich in die Decke, legte sich auf den Rücken und war überglücklich. Freiwillig runterkommen vom Bett? Nein, jetzt wo es so richtig kuschelig ist? Schweren Herzens habe ich sie auf ihr Bett direkt neben meinem sanft hinunter komplimentiert. Dann habe ich mich hingelegt, lange noch mit Licht gestreichelt, dann ausgelöscht, weiter gestreichelt…
Muss ich noch weitererzählen, wie und wo Nena und ich die Nacht verbracht haben??
Nena wieder „rauszuschmeissen“ habe ich nicht ein zweites Mal geschafft. Damit hat sie handkehrum meinen langjährigen Grundsatz zu nichte gemacht: der Hund gehört nicht ins Bett. Aber Nena ist ja - wie ich in einem Buch gelesen habe - gar kein richtiger Hund. 
Da stand:
Aufgrund ihres Charakter (der Galgos) könnte man annehmen, dass ein Galgo oder eine Galga eine Mischung aus Hund, Katze und Philosoph ist 
(und sich deshalb auch hervorragend für die tiergestütze Therapie eignet). Und wer schiebt schon eine Katze oder gar eine Philosophin von der Bettkante??
Somit ist wohl alles gesagt, und mein Bett wird einfach von einem alten Leintuch bedeckt, und dann geht das doch. Schliesslich ist es ja auch ein Doppelbett. (Mein Mann verfügt über ein eigenes Bett, keine Sorge, dort drin ist - trotz meinem energischen Protest - immer wieder Frodo anzutreffen).
 
Dann am Morgen musste man unweigerlich nach unten gelangen, aber wie? Wir haben es beide geduldig versucht, aber diesmal half auch Poulet nichts, sie hat es glattweg verweigert! Daneben sitzen, zureden, streicheln, Stufe um Stufe, wieder schnell zurück nach oben, nochmals Pause, versuchen, einfach dabeisein, warten, versuchen. Es ist dann fast 10 Uhr geworden, ich wollte gerade als erstes mit Nena raus, aber dann gab’s ein „Seeli“ auf dem Plattenboden. Die Zeit und die Aufregung, es hat einfach nicht mehr gereicht. Alles Kein Problem. 
 
Heute war Nena bereits ruhiger und sicherer. Sie ist mir nicht mehr jeden Tritt gefolgt - was ich natürlich schade finde!  - Nena ist auch nicht jedes mal aufgestanden, sie liess die Augen auch mal geschlossen als ich aufstand, folgte mir auch nicht, als ich kurz in das andere Zimmer ging, lag entspannt in allen möglichen Stellungen oder auch lang alle Viere von sich strickend auf Ihrer Liege. Einmal hat sie sogar „geträumt“, mit den Pfoten gezuckt, mit den Ohren gewackelt, stossweise geatmet. Das „herumtigern" hat schon enorm abgenommen, heute nur noch selten. Sie kam zu mir, als sie sich erschrocken hat, wunderbar. 
 
Dann noch was ganz erstaunliches: einmal mehr gingen wir spätabends in den Garten, natürlich Frodo dabei wie immer. Frodo, der fremde Katzen verjagt, selbst wenn sie vor dem Garten im Feld sind (nicht sein Revier) passt natürlich sehr auf. Da war eine 5 Meter entfernt im Feld. Türe geöffnet, Katze gesehen, die Leine von Nena fest gepackt, Frodo startet bellend durch und die Katze rennt in gestrecktem Galopp davon. Frodo innen am Gartenhag hinterher. Und Nena? steht vollkommen ruhig neben mir, verfolgt alles aufmerksam mit den Augen und macht keine Anstalten auch mit zu starten. WOW! Da scheint der Jagdtrieb nicht so stark zu sein, hoffe ich jedenfalls. Das war einfach erstaunlich und wunderbar von Nena. 
 
Und Frodo? Der nimmst locker, ist immer dabei, hat diskret alles im Auge, begleitet Nena jedesmal in den Garten, badet in seinem Pool und fängt vergnügt das Wasser, das aus dem Schlauch kommt, ein richtiger Wasserhund eben. Nena schaut zu und trinkt höchstens mal aus dem Pool Wasser. Frisst auch noch öfters Gras. Nena sucht auch schrittweise die  Nähe von Frodo, er ist noch etwas auf vorsichtige Distanz. Immerhin hat er gestern schon im Garten Nena zum spielen aufgefordert. Das hat mich sehr gefreut. Ich glaube dass er es sehr geniesst, dass eine so elegante Kollegin zu ihm gezogen ist. 
 
Unterdessen ist es bereits Mitternacht geworden. Nena liegt seit zwei Stunden in ca. 4 m Distanz von mir auf ihrer Matratze. Vollkommen ruhig. Sie schläft auch noch sehr viel. Ich denke sie hat viel zu verarbeiten, sie hat ja auch sehr viel erlebt. Das ungewohnte Reisen, die Wechsel, aber ich habe das Gefühl, dass sie etwas Ruhe braucht. die bekommt sie hier ganz nach Wunsch. 

  
 
Ich habe sicher noch nicht alles geschrieben, es ist viel gegangen, was man auch nicht in Worte fassen kann. Ich geniesse Nenas Anwesenheit sehr, achte auch gut auf Frodo, dass er nicht zu kurz kommt. 
Ich bin sehr glücklich, dass Nena den Weg bis zu mir gefunden hat. Sie hat mein Herz mit ihrer feinfühligen, sanften Art erobert. Ich habe sie ins Herz geschlossen. Sie bekommen sie nicht mehr zurück, dessen bin ich mir absolut sicher. 
 
Sicher sind Sie schon schlafen gegangen. Ich bin oft spät auf. Wann genau ich heute im Bett lande ist noch offen. Ich denke und hoffe, dass Nena mit Hinblick auf mein Bett, nicht mehr soviel Zeit braucht wie gestern Mal schauen. Ich hab viel Geduld mit diesem wunderbaren Wesen, das schon soviel erleiden musste. 
 
Ganz liebe Grüsse an Sie und an Ihre Schwester (sie hat von mir ein SMS bekommen, damit sie beruhigt schlafen kann).
 
Bis morgen
S. T.

27. Juni 2015 Neues von Nena:
Mail vom 09.06.15:
Liebe Frau Scheidegger - oder darf ich auch Sandra sagen??
 
Ja sie warten sicher auf meine Neuigkeiten, und die gibts wiederum massenhaft. Und erst noch nur gute! Aber ich hab nicht soviel Zeit, da seit ein paar Tagen eine hochelegante, spanische Lady bei mir lebt, die immer wieder gestreichelt, gekrault, massiert von Kopf bis Fuss und liebkost werden möchte……und meine vollste Aufmerksamkeit möchte - und natürlich auch bekommt!
 
Nena macht enorme Fortschritte, jeden Tag. Bereits am zweiten Tag war die Treppe kein Thema mehr: Nena fliegt förmlich die Treppe hoch und runter, sogar allein und unaufgefordert. Wunderbar!
 
Auch begrüsste Sie den braunen (4 jährigen) Labrador Nica aus dem Nachbarhaus. Seine ungestüme Art hat sie nicht beunruhigt, sie streckte die Nase durch den Zaun. Nica ist sehr begeistert von Nena. Frodo lässt Nica meist links liegen. Er ist aber sehr aufmerksam und schaut immer, wo Nena ist.

  
  
 
Nena: „tigert" nicht mehr herum wie am ersten Tag, ist ruhiger geworden, schläft viel tagsüber (das sensible Wesen hat noch viel aus ihrem früheren Leben in Spanien  zu verarbeiten), hat am ersten Tag schon gewusst, wo ihr Futter steht, schläft in ihrem Bett (oder eben in meinem…) lang ausgestreckt (nicht mehr klein zusammengerollt wie am ersten Tag), blinzelt, wenn ich mich bewege und in ihrer Nähe bleibe, folgt mir wenn ich in ein anderes Zimmer oder nach oben gehe, ist sehr empfindlich und schreckhaft auf Geräusche, kennt bereits die Geräusche im Haus die immer wieder vorkommen, nähert sich vorsichtig Frodo, legt sich im Garten erstmals neben ihn, suchte mich überall, als ich einen Abend weg war (Klassenzusammenkunft), begrüsst mich euphorisch, auch wenn sie mich nur kurze Zeit nicht mehr gesehen hat, kommt wenn sie etwas beängstigt umgehend zu mir und wird natürlich liebevoll bestätigt, schaut eine Katze ganz gelassen an, macht keine Anstalten, sie zu jagen, schaut interessiert zu weit entfernten Hunden, entwickelt Persönlichkeit, ist mit Frodo Nase an Nase wenn's Gutzeli gibt,  beschnüffelt ihn öfters, hört auf ihren Namen und kommt schon oft zu mir auf Zuruf, ist sehr neugierig, hat mal nachts trotz Mitternachtsausgang auf den Teppich gebiselt, hat vereinzelt ihr Geschäft etwas dünn produziert (wohl stressbedingt, sie machte ja in den letzten Tagen soviel neue Erfahrungen),  obwohl sie auf die Couch dürfte, kommt sie trotz locken nicht rauf, irgendetwas gefällt ihr nicht? hat eine Katze, die sich tief schleichend im Gras unserem Gartenhag näherte massiv angebellt, hat sich sehr aufgeregt dabei, wenn die Katze weit genug im Gras sitzt, wird sie intensiv beobachtet, nimmt auch die besten Leckerli (getrocknetes Pouletfleisch), auf die sie sich sonst mit Wonne stürzt NICHT, wenn sie Stress hat oder sich unsicher fühlt, geniesst den Überblick, den sie von der Terrasse und der grossen Fensterfront aus hat in allen Zügen, sie hat den Überblick, hat heute einen Hundestängel, welchen Walter für Frodo auf dem Tisch bereit gelegt hatte, blitzschnell vom Tisch gefischt, ist weggerannt zu mir und dort denselben mit Wonne gefuttert, (selbstverständlich hat Frodo umgehend Ersatz bekommen, und wer legt sowas feinduftendes schon unbeaufsichtigt auf den Tisch).
 
Sie ist heute zum ersten Mal mit uns Auto gefahren (insgesamt ca.100 Minuten), ist selber zu mir nach vorsichtigem Beschnuppern des Autos auf den Rücksitz eingestiegen (es schien mir besser, dass Frodo hinten noch allein sein kann und so neben mir hatte ich Nena nahe bei mir um ihr beizustehen), war zuerst sehr nervös, ängstlich, hat zeitweise stark gehechelt, ist auch allein ausgestiegen,  hat sich in  Bärschwil geduldig ausmessen lassen, liess beide Leute problemlos an sich ran, ist wieder selber ins Auto zu mir gestiegen, war deutlich ruhiger als auf der Hinfahrt, hat dann auch zeitweise die Augen geschlossen und den Kopf auf meine Knie gelegt. Sie war auch müde, von den vielen, neuen Herausforderungen. Es war so schön, sie so lange bei mir zu haben und sie ständig mit meiner Hand beruhigen zu können. Das hat auch mir sehr gut getan. Sie ist so feinfühlig und zutraulich, trotz der eher schlechten Erfahrungen, die sie wohl schon erdulden musste. Ich bin so dankbar, dass sie gerettet wurde und jetzt bei mir sein darf.
 
Was mir auffällt ist, dass Nena oft die gleiche, auffällige Kopfbewegung macht: sie legt im stehen den Kopf auf die rechte Seite, dann nach unten und in einer kreisförmigen Bewegung wieder nach oben. Ist das Ausdruck von Überforderung oder Stress? Ebenfalls tröpfelt - zu einer andern Zeit - glasklare Flüssigkeit wie Tränen aus Ihrer Nase? was kann das sein?
 
Unterdessen ist schon lange nach Mitternacht, auch ich bin müde von den neuen Herausforderungen die ich mit Nena erleben und sie dabei begleiten darf. Sie ist so ein wunderbares, sanftes Wesen.
 
Alles Gute wünsche ich euch für den Tag der offenen Tür und liebe Grüsse auch an Ihre Schwester
Semira und Nena (die anderen schlafen schon)
 
PS. Für Nena ist das noch zuviel, aber ich hoffe ihr macht das wieder einmal.

06. Juli 2015 Nena macht weiter Fortschritte:
Hallo Sandra,  
Wiederum ist es so, dass Nena täglich Fortschritte macht. Allerdings die zwei letzten Wochen haben mich an den Rand meiner Kräfte gebracht. Nena hat nach zwei Tagen Pause wieder begonnen, mehrfach auf mein Bett zu biseln. Es hat nun auch die, vor kurzem gewaschene, Matratze erwischt. Die Auflagen, die wasserdicht sein sollten, waren es nicht. Ich habe dann kurzerhand bei IKEA neue geholt, in der Hoffnung, dass die ihren Dienst erfüllen. Den Tibeter Teppich im Wohnzimmer hat sie auch noch erneut wieder beglückt. Ich bin ihr nicht böse, weil ich sie so gut verstehen kann. Sie hat ja schon soviel mitgemacht und ist jetzt ja erst seit knapp 4 Wochen in der Schweiz.
 
Die Treppe, die Beginn so schwierig zu bewältigen war? War da irgendwas? Nena rast heute mehr als 12 mal pro Tag im Galopp, zwei Stufen aufs mal nehmend hinauf und mit einem Satz auf das Bett.  Meist hat sie dabei eines ihrer „Babies“ im Maul und schleppt es an ihren Fluchtort und Ruhepol - mein Bett. Ich habe bald das Gefühl, dass Nena Babies hatte, und sie ihr weggenommen worden sind. Sie schaut immer, dass alles was (falsches) Fell hat und weich ist bei ihr im Bett liegt. Da schnappt sie doch Frodos Lieblingsspielzeug vor seiner Nase weg, und bringt es in ihr Nest. Frodo sieht dem Treiben zu und lässt sie gewähren. Nur als sie mal kurz einen leckeren Stängel, zu ihrem dazu , aus seinem Maul ergattern wollte, hat er ihr deutlich klargemacht, dass das zu weit geht. Beim Futter hört der Spass auf.
 
Sie fühlt sich deutlich sicherer im Garten, verbellt auch mal eine freche Katze, spurtet im Galopp herum, fängt in der Dämmerung mit vollem Einsatz und riesengrossen Sprüngen Junikäfer, die aus dem Boden kriechen, fordert Frodo zum spielen auf, liegt entspannt an der Sonne, im Rasen, auf der Terrasse, unter dem Baum und relaxt. Schläft, schnarchelt manchmal sogar, lässt sich streicheln, massieren, liebkosen, sucht Nähe, rast rein und raus, hoch und runter, hört genauestens wann Frodo zurückkommt, rast zur Haustüre wenn sie surrt, ist traurig, wenn ich weggehe, flippt vor Freude aus, wenn ich zurückkomme, begrüsst und sucht den Nachbarshund Nica jeden Tag, ist zu allen Menschen freundlich und zutraulich, frisst viel Gras, hats am liebsten, wenn alle 4 zusammen sind, entscheidet, wenn es für den Moment genug „Streicheleinheiten“ sind , kommt meist, wenn man sie ruft, wenn ich einen halben Tag weg war, und Walter sich liebevoll vermehrt um sie kümmert, schläft sie demonstrativ im Bett meines Mannes!! Kommt immer wieder herunter und schaut nach, wo wir beide sind, und ob wir noch da sind. Sie verdrängt Frodo kaum sichtbar, wenn er auch zu mir kommen möchte; ist er an der Reihe, geht sie sehr sanft aber bestimmt zwischen Frodo und mich, klaut kaum hörbar einen viertel Linzertorte, rast in ihr Nest, gibt ihn mir dann aber doch sehr ungern zurück, ohne jegliches Knurren, und bekommt dafür ein Hundebiscuit. Sie lässt sich in die Ohren schauen, Pfoten kontrollieren, Zähne anschauen, vollkommen zutraulich. Sie ist so ein wunderbares Wesen. Sie hat noch soviel neues zu verdauen und braucht einfach noch Zeit. Die bekommt sie von mir auf jeden Fall.
Ich freue mich sehr, dass ich Nena auf ihrem weiteren Lebensweg begleiten darf. Mein Mann ist ebenfalls ganz hin und weg, und geht vor ihr sogar in die Knie! (siehe Foto).
Ich danke Dir und Deiner Schwester ganz herzlich für Eure Arbeit und liebe Grüsse aus dem Fricktal Semira, Walter, Frodo und Nena


   
    
 

21. Juni 2016 Nena, die selbstbewusste Lady :
Liebe Sandra, liebe Linda,  
Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe. Aber manchmal kommt eben etwas unerwünschtes (schwere Knieoperation) dazwischen. Und auch noch manch anderes, das man nicht unbedingt brauchen würde.
 
Ich habe gerade gelesen, was ich zuletzt von Nena auf eurer Seite geschrieben hatte. Es ist soviel passiert, man könnte ein Buch über sie schreiben. 
 
Soeben habe ich mit Nena den Sachkundenachweis problemlos absolviert. Boni Dignoes, eine absolute Profi-Hundefrau ist so gut auf sie eingegangen. Kein Zwang, kein Sitz und Platz gefordert, alles problemlos. Sie hat es sehr bewundert, wie Nena absolut Vertrauen zu mir hat und problemlos über Harassen, Gummipneus, bewegliche Platten steigt, obwohl sie das vorher nie gesehen hatte. Ich habe auch sehr darauf geachtet, dass sie bei mir immer ein sicheres Gefühl hat. Die ersten drei Monate bei uns habe ich das kontinuierlich aufgebaut. 
 
Dann machte mir mein Knie einen groben Strich durch meine Pläne. Dass ich schon lange Schmerzen hatte - das echte Knie war seit jeher mein „Problemknie“ mit div. Verletzungen. Aber dass dann die Schmerzen in kurzer Zeit so heftig wurden, dass ich ein neues Kniegelenk bekommen musste, war nicht geplant….14 Tage Spital, 3 Monate mit Stöcken gehen und auf die REHA habe ich verzichtet, um nicht noch länger von Nena getrennt zu sein. 
Bald schon gab es kleine Spaziergänge mit Nena. Niemals ein Problem, trotz Krücken, sie hat nie gezogen, sich meinem Schneckentempo angepasst. Was ihr besonders Spass machte - mir aber ziemlich Schmerzen - war das tägliche, halbstündige Training an der Bewegungsschiene. Immer wenn ich mich dazu auf das Sofa legte, war sie dabei, kuschelte sich an mich, legte den Kopf auf und neben mich, und wir genossen die gemeinsame Kuschelzeit sehr. Meine Schmerzen waren dadurch auch etwas leichter zu ertragen. 
 
Es wurde dann einen Treppenlift im Haus eingebaut, und ich fürchtete schon, dass Nena dann die Treppe erneut meiden würde. Kein Problem: von Beginn an sprang sie neben dem sirrenden Lift vorbei wie bis anhin die Treppe hoch und runter, kein Problem. Nur ich muss jetzt - aus Trainingsgründen - die Treppe immer Schritt für Schritt zu Fuss bewältigen. Nur, das Tempo von Nena werde ich wohl nie erreichen….macht aber auch gar nichts. Nun bin ich langsam wieder soweit, dass ich 45 Minuten schmerzfrei gehen kann. Das Knie biegen auf den Treppen ist nach wie vor schmerzhaft, aber das soll sich ja noch verbessern. Immerhin kann ich wieder schmerzfrei mit Nena spazieren gehen. 
 
 
Natürlich war das nicht alles an Bewegung für Nena. Mein Mann hat täglich sehr lange und ausgiebige Spaziergänge an der Schleppleine mit Nena und Frodo zusammen gemacht. Na ja, leider hat er  immer wieder meine Pläne mit Nena durchkreuzt, sich nicht an meine Weisungen gehalten. Viel zu früh hat er Nena von der Leine gelassen, und leider weiss sie jetzt ganz genau, wo es Komposthaufen und andere leckere Sachen zu fressen gibt.
 
Dass Nena klaut, hattet ihr mir ja gesagt. Zuerst waren es Kartonrollen, die sie sich eroberte und herumschleppte, dann andere Dinge in einem Karton aufgebissen, Papiertaschentücher, mit Liebe in Einzelteile zerlegt, den Milchschlauch von der Kaffeemaschine, Tupperwaredosen und Deckel, Wattestäbchen, na ja und jetzt ist nicht mal mehr unser angerichteter Salatteller von ihr sicher. Obwohl unsere Küchenkombination höher als die Norm ist, fischt sie problemlos den Mozzarella aus dem Salat, den Deckel vom Birchermüesli aus dem Schüttstein, einmal sogar die ganze Kunststoff-Salatschüssel (die das natürlich nicht ganz überlebt hat)  und was da sonst noch so unbeaufsichtigt und wohlriechendes herumsteht. Frodo, der Labrador hatte uns ja schon gelernt, nichts „fressbares“ rumliegen zu lassen, aber was auf der Kombination stand, war von ihm sicher. Aber mit ihrer Grösse und ihrem langen Hals kann Nena blitzschnell und lautlos etwas ergattern, und rennt dann damit schnurstracks rauf auf mein Bett um es dort zu geniessen. Alles, was nur im weitesten  essbar riecht - Papierli von Traubenzucker, und seien sie noch so klein - fischt sie mit ihrer langen Schnauze aus dem tiefsten Papierkorb unter allem anderen hervor. Ja, Littering ist bei uns kein Problem! Wenn nicht wir es nicht sachgerecht entsorgen, macht es Nena.
 
Ja aus dem scheuen Mädchen, das noch nie einen Kinderwagen gesehen hatte, und auch vor Einkaufswägeli zögerte, ist eine selbstbewusste Lady geworden, die auch blitzschnell Frodo etwas vor der Schnauze wegschnappen kann! Sie geht auf alle Leute zu, ist überaus freundlich und hat keine Probleme  mit anderen Hunden. Auch bellende und kläffende Hunde interessieren sie nicht. Sie wickelt mit ihrem Charme und ihrer Liebenswürdigkeit alle Menschen um ihre Pfoten. 
 
Sie hat mir aber auch recht zugesetzt: immer wieder hat sie auf ein Bett, einen Fauteuil oder auf den Teppich bislet. Und einige Male bin ich dem Verzweifeln nahe gewesen. Es gehört nicht zu meinen bevorzugten Handlungen, wenn ich um Mitternacht müde ins Bett sinken möchte, und dann beim abdecken der wasserdichten Decke feststellen muss, dass Nena mir wohl am morgen früh, als ich kurz im Bad war, auf mein teures Tempur-Kissen und Bett bislet hat, als es nur kurz noch offen war. Das hat sie auch schon beim Bett meines  Mannes gemacht, ich kann es nicht einordnen warum. Es kommt immer wieder vor. Dass ich dann hoffnungslos verzweifelt und mit meinen Nerven am Ende bin, ist wohl verständlich. Das ganze Bett nach  Mitternacht frisch beziehen und ein Ersatzkissen suchen….zum Glück habe ich eine eigene Waschmaschine…Trotz allem, ein böses Wort hat sie nie gehört, und ich habe es ihr auch nicht nonverbal zu verstehen gegeben. Ja einige meiner Freunde haben mir zu verstehen geben, dass sie diesen Hund schon längst zurückgegeben hätten. 
 
Ich liebe Nena über alles, und habe auch niemals  nur einen Gedanken daran verschwendet. Das könnte ich ihr niemals antun. Ich halte es da voll Überzeugung mit Antoine de Saint- Exupery, der sagte:
Du bist dein Leben lang für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast.
 
Die Kopfbewegungen, die ich am Anfang beschrieben habe, macht Nena nur noch selten,  wenn sie sich nicht entscheiden kann ob sie draussen bleiben soll oder ins Haus kommen soll. Das Tröpfeln aus der Nase ist tatsächlich so, wenn es ihr unheimlich wohl ist, und sie das kraulen oder streicheln geniesst (wie es mir eine Frau damals sagte). 
 
Nena hat viel von Frodo gelernt, nicht alles allerdings begeistert mich bedingungslos. Da Frodo, ein ausgebildeter Blindenhund, zuerst bei einer ganz erblindeten Frau im Dienst war, hat er sich immer mit Kopf anstubsen am Arm bemerkbar machen müssen. Das tut er auch heute noch, und zwar so vehement, dass man aufpassen muss, sollte man gerade eine Tasse Tee in der Hand halten. Das hat Nena ihm abgeschaut, und macht es, natürlich in ihrer sanfteren, ladyliken Art nun auch. Auch das bislen macht sie wie ein Rüde, sitzt dazu wohl wie ein Weibchen ab, aber an jeder Ecke ein bisschen. Und wenn Frodo gemacht hat, muss sie auch noch mal drüber! Zuerst hatte sie den Kopf immer in der Höhe, nun schnüffelt sie aber auch wie Frodo am Boden herum. Zum Glück hat sie ihm das „alles vom Boden fressen (leider auch die Hinterlassenschaften der anderen Hunde) nicht abgeschaut. Diese Marotte hatte er schon bei seiner Führhundehalterin, die es ja nicht sehen konnte, ergiebigst ausgeübt. …)  Nur einmal musste ich ihr ein Wienerli, das sie im Gebüsch entdeckt hatte, aus dem Maul nehmen. 
 
Ja und das Futter: das ist ja ein Highlight für Nena. Da hüpft und springt sie unbändig herum, bis dann endlich das Geschirr zu Ihrer Verfügung steht. Frodo bekommt es natürlich zuerst (auch er musste bei meinem früheren, älteren Hund zuerst hinten anstehen), sie springt dahin, würde es aber nicht anrühren. Frodo kommt ganz gemütlich daher, im Wissen, dass sie seinen Napf niemals anrühren würde und wartet auf sein Kommando zum fressen. Nena hüpft, stupft, rennt nebenher, bis ihr Napf auch endlich am Boden ist. Das ganze dauert natürlich nur Sekunden, sind aber für sie eine gefühlte Ewigkeit. 
 
Ja und für Fressen tut sie fast alles. Das hat mein Mann leider auch entdeckt, und ich habe jene Mühe, ihn davon abzubringen, ihr und Frodo den ganzen Tag immer wieder etwas ins Maul zu stecken….Das gab schon manche Diskussionen…Männer!! Ja Nena gehört zu den Galgas, die wohl von Ihrem Besitzer doch einigermassen korrekt behandelt wurde. Immerhin hat sie der Jäger ja auf der Tötungsstation abgegeben (anstelle der anderen fürchterlichen Sachen, die andere, abgeschobene Hunde in Spanien erleiden müssen), mit der Begründung, sie sei zu langsam. Sie hat keine Scheu vor Männern. Ihr fehlt  eine Zehe an einem Vorderfuss. Sie hatte als ich sie zum ersten mal bei euch sah noch eine kleine Unregelmässigkeit beim Gehen.  Jetzt läuft sie lupenrein. 
 
Nena ist so ein wunderbares Geschöpf. Ich liebe ihren Sanftmut, ihre unaufdringlichen Zärtlichkeiten, ihre eindrücklichen Blicke, wenn sie mir wie gebannt lange und tief in die Augen schaut (was andere Hunde als Bedrohung empfinden). Ich liebe ihre Eleganz, ihre Schönheit, ihr absolutes Vertrauen zu mir. Immer wieder schubst sie mir ihre lange Schnauze in meine Hand und lässt sie dort einfach liegen. Sie liebt es ungemein, wenn ich ganz sanft den „über die Schnauze-Griff“ mache, und ihre Schnauze einfach nur halte. Eigentlich ist das ja  eine Erziehungsmassnahme der Hundemama, soweit ich weiss. Sie liebt es gestreichelt, massiert und gekrault zu werden, ist ganz entspannt und verdreht dabei die Augen. Sie ist unersättlich, und ersetzt mir wahrlich damit meine verstorbene Katze Caramelle. Wenn sie noch nicht genug hat, fordert sie sanft mehr, wenn sie nicht mehr mag, versteckt sie ihre Schnauze unter den Beinen.
 
Ihre absolute Lieblingsstellung ist auf dem Rücken liegen, und alle Beine in die Luft strecken. Wenn dabei noch der Bauch gestreichelt wird, ist sie vollkommen zufrieden. Wenn sie könnte, würde sie wohl noch schnurren vor Wonne.
 
Natürlich hat sie auch einen Regenmantel bekommen, denn wie andere Galgas, liebt sie die Nässe nicht so besonders. Auch für den kalten Winter ist sie bestens ausgerüstet. Die kalten Ohren wärmt sie nach dem Spaziergang jeweils immer bei mir auf. 
 
So  nun noch ein paar Fotos, und dann möchten Nena und Frodo noch eine Runde drehen. Manchmal zusammen, oft auch einzeln. Ich geniesse die Ruhe mit Nena sehr. Kein Reissen, kein Ziehen,  nur liebe Worte sind nötig. Das leider reichte bei Frodo nie aus, da muss man schon eher streng sein.
Und trotzdem, ist es nicht sicher, dass er gehorcht…
 
Nena ist schon ein paarmal ausgebüxt, mit Schleppleine oder wenn sie eben noch zu früh losgelassen wurde. Es ist wunderschön, ihr dabei zuzusehen, die eleganten, geschmeidigen Bewegungen zu beobachten. Das kann schon ein Stück weit gehen, aber meist kommt sie dann wieder selbst  zurück. Die Haustüre kann man nun auch mal einen Moment offen lassen. Aber wenn sich die Gelegenheit gibt, wird auch schnell Nachbars Katze ins Haus zurück gejagt. Aber dann kehrt sie wieder zu mir zurück. 
Eines morgens sah ich Nena plötzlich in Nachbars Garten herumspazieren. Völlig unklar, wie sie über den erhöhten Zaun gekommen war?? Am Vortag hatte eine Zaunfirma einfach ein Stück von unserem Hag herausgerissen, ohne uns zu informieren. Damit war uns auch klar, warum sie am Vorabend so lange verschwunden war. Sie hatte das Loch (hinter einem hohen Lebhag versteckt) wohl dann schon entdeckt, und einen Nachtspaziergang gemacht, war dann aber wieder zurückgekehrt, ohne dass es bemerkt worden war.  Natürlich wird dann das Schlupfloch sofort vorerst provisorisch verschlossen. 
 
Ich wünsche euch alles Gute und bin so glücklich, dass ich Nena von euch erhalten habe. Ich danke euch für euren aufopfernden Einsatz im Namen der Hunde. 
 
Mit lieben Grüssen und begeisterten Wuffs  
Semira, Walter, Frodo und Nena
 
   
   
    

 
 

 
 
 
 




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